LESUNG
in der Buchhandlung am Markt in Pößneck
30. September 2025 um 18 Uhr
Eintritt frei!!
Rezension von Brit Wollschläger
Mysteriös - so sind sie wirklich, die Abenteuer des Mr. Jack Miller
In 14 spannenden Geschichten beschreibt Autorin Heidi Axel nun schon im dritten Teil, was der kluge Mr. Miller erlebt und wie ihn sein Freund, Doktor Brown, dabei unterstützt.
Wobei der dritte Band aber sehr traurig beginnt. Man muss sich echt Sorgen um die beiden Herren machen.
Aber dann ist es Geschichte für Geschichte so charmant und unterhaltsam, wie Heidi Axel die feine Wohngemeinschaft der beiden gut betuchten älteren Edelmänner in vielen Details mit Worten ausmalt, ebenso wie die englische Hauptstadt London, wie sie sie sich vorstellt.
Man muss die Zwei einfach mögen - allein für die herzliche Art, wie sie sich um ihr Personal und um die Menschen in ihrer Umgebung kümmern. Und dafür, wie sie Unrecht und allerlei Gemeinheiten aufklären und die Verantwortlichen - oft miese Charaktere ohne jedes Gewissen - zur Rechenschaft ziehen.
Was mysteriös ist?
Zum Beispiel, dass da immer wieder mal, unheimlich eigentlich, so ein warmer Hauch in der Luft ist - manchmal, wenn es gefährlich wird, manchmal, wenn es besonders mysteriös zugeht.
Was es damit auf sich hat, versteht nur, wer offen ist für das Thema „Geister von Verstorbenen“. . .
So manches in den Geschichten ist nicht, was es scheint.
So manche Boshaftigkeit offenbart sich nicht gleich.
So manches Mal fällt Miller und seinem Freund, dem Doktor oder auch dem Chefinspektor eine feine, kleine List ein. . . oder Gevatter Zufall muss helfen.
Die neuen, mysteriösen Abenteuer sind eine herrliche, kurzweilige Lektüre für Zwischendurch, also für die Tage im Leben, in denen die geneigte Leseratte mal gerade keinen dicken Wälzer liest.
Heidi Axel gefällt mit Scharfsinnigkeit, Phantasie, Lebenserfahrung und Menschenkenntnis. Dass man zum Beispiel vorsichtig sein sollte, wenn jemand mit allzu süßen Worten um sich wirft, rät sie und erzählt die gemeine Geschichte eines verliebten Zimmermädchens. Man erfährt von umwerfend guter und unbedingt notwendiger Heidelbeermarmelade, von verschiedenen Rauschzuständen und Fehltritten, von sonderbaren Wesen, von erstaunlich vielen Schwangerschaften, von oberpeinlichen Blamagen und dem fast perfekten Mord.
Ja, und gruslig ist es auch.
Wie schön, dass Heidi Axel dies alles in einer aktuellen, teils unernsten Sprache gelingt, die viel vom Dialekt und Verständnis ihrer ostthüringer Heimatregion verrät. Manchmal ist so lustig, was sie schreibt, dass man laut lachen muss; einfach herrlich.
Dass die Autorin manchmal zu tief in die Komma-Kiste greift, verzeiht man ihr gern. Sie war schließlich im ersten Leben nicht Deutsch-Lehrerin, sondern leidenschaftliche Hortnerin, bevor Sie – wirklich toll, dass sie es gewagt hat und seit vielen Jahren mit großem Erfolg schreibt – eine Schriftstellerin geworden ist.
Kurzum: unbedingte Leseempfehlung.
Man darf auf Teil 4 gespannt sein.
Besondere Lesung
im Kosmetikstudio Schönzeit in Bergheim
am Freitag, 28.03.2025
Fatima Afkir, die Inhaberin des Kosmetikstudios, hatte Kundinnen und Freundinnen zur Lesung aus meiner Autobiografie Letzter Aufruf für Louisa Raven eingeladen. Die Location war der gemütliche Wartebereich des Studios. Der Tisch war mit südafrikanischen Nüssen und hellen Jumbo-Rosinen sowie Rooibos-Tee dekoriert.
Der Blumenschmuck sollte die blauen Jacaranda-Blüten und die gelb blühenden Mimosen-Bäume repräsentieren, die mir so wunderbar in Erinnerung geblieben sind.
Ich hatte meinen Vortrag aktualisiert um das Thema bekannte und seltene Erden, die heutzutage in aller Munde sind.
Mein damaliger Aufenthaltsort befand sich am Höhenzug des Witwatersrand in der damaligen Provinz Transvaal, die jetzt Gauteng heißt. Dort fand ich in den Jahren 1963 – 1965 eine zweite Heimat.
Mein Standort war Springs, ca. 50 km von Johannesburg entfernt.
Johannesburg oder Egoli, wie die Zulus es nennen, bedeutet Stadt des Goldes.
Das ist sie auch noch heute, aber ganz besonders war sie es im Februar 1886, als dort so viel dieses edlen Metalls abgebaut wurde, dass es zu einem Goldrausch kam. 1887 gründete der berühmte Cecil Rhodes die erste Minengesellschaft mit dem Namen 'The Gold Fields of South Africa'.
Dadurch erlangte der Witwatersrand seine Berühmtheit, sodass die Universität des Landes nach ihm 'University of Witwatersrand' benannt wurde und die seit 1961 gültige Währung Südafrikas der Rand ist.
Heutzutage wird immer noch Gold gefördert, u. a. aus einem der tiefsten Minenschächte der Welt, der 'Mponen Goldmine', die seit 1982 in Betrieb ist und ca. 4 km in die Tiefe geht.
Mein Herzensthema ist jedoch die Geschichte des Freiheitskämpfers und 1. Präsidenten Nelson Mandela, dessen Prozess im Justizpalast von Pretoria von Oktober 1963 bis Juli 1964 stattfand und der im meinem Buch überhaupt keine Erwähnung findet.
Die Erklärung ist an Banalität nicht zu übertreffen, wenn man bedenkt, dass es in den 60-er-Jahren in Südafrika noch kein Fernsehen gab, ebenso wenig wie Mobiltelefone, Laptops, etc.
Es gab nur einen Rundfunksender, der in Zeiten strengster Apartheid ausschließlich von der Regierung gespeist wurde.
Dort hörte man nichts über den Rivonia-Prozess, benannt nach dem Treffpunkt der ANC-Protagonisten, auf einer Farm dieses Namens.
Aufsehen erregende Details fasste ein Fernsehteam von ARTE auf Basis von 256 Stunden Tonbandaufnahmen zusammen, und zwar in einer Dokumentation mit dem Titel "Der Staat gegen Nelson Mandela und andere", Erstausstrahlung: 26.11.21. Gebannt lauschen die Zuhörerinnen meinen Recherchen zu diesen Themen.
Die Dokumentation habe ich mir wiederholt angesehen und kann meine Erschütterung bis zum heutigen Tag nicht verbergen.
Ich las dann einige Kapitel aus meinem Buch, z. B. über meine Ankunft am 04.11.63 und meine ersten Eindrücke und Erfahrungen im Ankunftshotel 'Clarendon' in Springs und über meinen Besuch des größten Nationalparks, dem 'Kruger Park'.
Auch las ich über meine Schockerlebnisse mit der vorherrschenden Kriminalität, die mir heute verständlicher erscheint, als damals, als ich jung und unbedarft meinen Dienst in einer Industrieofenbaufirma im Land der Apartheid antrat.
Mein Herz schmerzt noch immer, wenn ich an die lieben Menschen, Deutsche und Österreicher, denke, bei denen ich wohnen durfte und die mir heute noch freundschaftlich verbunden sind. Leider sind viele von ihnen schon verstorben.
Ins Schwärmen geriet ich, wie immer, als ich von der Schönheit des Landes erzählte, dem endlos weiten Horizont, den wunderschönen Landschaften, Bergen, Wasserfällen, Schluchten, den wilden Tieren und dem Indischen Ozean, den ich auf meiner 4-wöchigen Rückreise von Kapstadt nach Venedig mit der Lloyd Triestino Schifffahrtslinie ausgiebig kennenlernen durfte. Wie formulierte es mein damaliger Chef so treffend: Südafrika ist das schönste Land der Erde!
Ursula Schlößer
04.03.2025 - ab 19.30 Uhr Stadtbücherei Groß-Gerau
"Es ist an der Zeit"
Gemeinschaftslesung der Gewinner der Buchmesse im Ried 2024.
09.03.2025 - 14.00 Uhr
Buchmesse im Ried, Krimiraum
Lesung aus dem vor kurzem erschienenen Roman
"Kerwegrün"
21.03.2025, 19.30 Uhr
bei der CultFee in Frankfurt-Frechenheim
"Die Apokalypse beginnt"
Lesung aus dem neuen Kiesel