Eckhard Preuß

Nachlese zur Leipziger Buchmesse 2019

ISBN 978-3-95493-181-1

16,90 €

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Bei schönstem Wetter sind wir dann am 22. März mit unserem Auto nach Leipzig gefahren, d.h. nein, zunächst nach Schkeuditz, um unsere Unterkunft - das Flughafenhotel – zu erreichen. Von unserem Zimmer in der 5. Etage erwartete uns ein Ausblick direkt auf das Rollfeld. Wer nun denkt, es wäre laut gewesen, der irrt. Bei geschlossenem Fenster hörte man nicht den geringsten Fluglärm.

 

Der Parkplatz lag direkt vor dem Hotel, die Parkgebühr erträglich, überall trafen wir auf nette Menschen, alles war prima. Zur Buchmesse fährt man ca. 15 Minuten. Die lange Internetsuche nach einem, auch preislich günstigem Hotel, hatte sich gelohnt.

 

Am folgendem Tag fuhren wir vom Airport zum Messegelände. Uns war angeraten worden, möglichst früh am Eingang zur Messe zu sein, sodass wir um 8:15 Uhr starteten und bereits 20 Min. später das Messegelände erreichten. Die „Einlasser“ gewährten uns problemlos Zufahrt über einen großen, noch leeren Parkplatz bis fast 20 Meter vor dem Eingang der Halle 4.

 

Einige wenige Leute standen davor, die Messe öffnet ja erst um 10:00 Uhr, so dachten wir. Die Sonne lachte und siehe da, die Tore öffneten hier bereits um 9:00, noch Ticket- und Taschenkontrolle und schon standen wir in der Halle 4.

 

Die Wege zu den Ständen wurden tatsächlich erst um 10:00 freigegeben, da half kein Flehen und Bitten um früheren Einlaß, auch nicht durch Vorzeigen unseres Lesetermines. Nach einiger Wartezeit wurde der Eingang für meine Frau und mich doch noch 3 Minuten früher freigegeben, sodass wir pünktlich das Ziel unserer Reise erreichten.

 

Ein junger Mann erwartete uns freundlich mit bester Technik, die Mikrophone waren bereit, auch eine Flasche Wasser mit Glas. Das Literatur-Café empfanden wir als den besten Leseort in der Umgebung. Die anfänglichen Zweifel, ob sich Zuhörer einfinden würden, erwies sich sehr schnell als unbegründet.

 

Dann kam der große Moment, meine Frau begann mit sehr kräftiger Stimme „Ihre Lesung“ und übergab den Platz pünktlich nach 30 Minuten an den nächsten Autor. Ca. 30 bis 40 Gäste blieben und hörten ihr von Anfang bis Ende zu und dankten es ihr mit großem Beifall.

 

Einige Leute suchten sofort im Anschluss das Gespräch mit ihr und wollten das Buch kaufen. Dazu mussten wir einen anderen Ort aufsuchen. Das führte dazu, dass die meisten Menschen doch weiter gingen, es gab ja noch Vieles zu erkunden. Ein paar Bücher wurden mit Widmung verkauft.

 

Danach besuchten wir die Stände des Noel-Verlages und überreichten Frau Link ein Souvenier als kleines „Dankeschön“ aus dem Norden. Sie hatte auf all unsere Fragen immer eine beruhigende Antwort.

 

Nach unserem Messebesuch erlebten wir noch schöne Stunden im Leipziger Stadtzentrum und fuhren am nächsten Tag entspannt mit den besten Eindrücken bei schönstem Wetter wieder gen Norden.

 

Unser Dank gilt auch allen hier nicht genannten Beteiligten.

Eckhard Preuß

 

Harald Schmeil berichtet

von seinem Messebesuch 2018

Eigentlich … sollte der Messebesuch für viele Besucher ein Highlight sein, doch leider „vermasselte“ der Wettergott einigen die Freude.

Einer unserer Autoren nahm dies zum Anlass und schrieb folgenden Bericht:

 

Liebste Freunde,

die Leipzig-Katastrophe zieht auch bei uns große Kreise.

Ich kann mich noch an die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts erinnern, als wir 1978 in Niedersachsen die große Schnee-Katastrophe hatten.

Wir haben gelernt.

Auch aus den schweren folgenden Sturmfluten und Orkanen.

 

Leipzig hatte das in einer anderen Zeit, der DDR, erlebt. Damals, als Rostock und Brandenburg im DDR-Schneewinter untergingen, war man mit einem halbwegs und dem anderen mehr als zweidrittel-blauen Auge davongekommen und war der irrigen Meinung, genug getan zu haben.

Für so einen Jahrhundertsturm und seine schrecklichen Folgen war man ja gewappnet, und wenn hier ein wenig, und da ein bisschen mehr getan würde, nicht zu viel, … man machte sich ja als Schwarz-Seher lächerlich, dann würde es schon gutgehen. Es ist ja immer gut gegangen und man hatte immer ein glückliches Händchen gehabt und immer angemessen reagiert. Wenn es einmal etwas härter werden sollte … aber nur v i e l l e i c h t …. dann muss man eben bei den richtigen Stellen die Hände aufhalten. Dafür ist immer Geld da.

 

Nun ist die Ente in den Kochtopf, ich meine der Hammel mit den Eis-Schuhen oder Beinen durch die schöne Messestadt gestolpert und hat sich, voller Eleganz auf die Fresse oder heißt das Maul, gelegt.

 

Am Tag, als auch über Leipzig der Tag anbricht, heißt es im Wetterbericht, dass im Osten ein Sturmtief aufzieht. Die Vorwarnung auf ein Eiswochenende in der Messestadt Leipzig erwartete man vergebens.

 

Wozu auch, es ist doch Winter. Da wird es nun mal kalt und Schnee mit bisschen Wind oder auch Sturm kann man ab. Das gehört zum Alltag.

 

Nanu, mit so was hat doch keiner gerechnet.

So ein Mistwetter und wie komme ich nun zur Messe?

Mensch, wenn ich das geahnt hätte! Wir hatten doch schon öfter schwere Unwetter in den letzten Jahren und da werden die Hanseln in der Politik doch so ein kleines Mistwetter in dem Aushängestück für alle Bücherfreunde und Liebhaber unseres Schmuck-Stücks Leipzig, das Dorado aller Verlage, Buchhändler in Sachsen, Europa und der gesamten Welt, doch im Griff haben.

 

So ein Dreck, nun hängen wir in Wittenberg fest, wie komme ich nun in die Stadt Leipzig?

Das ist doch kein Spaß! Die Zimmer sind gebucht. Wir haben, weil mein Mann schwerstbehindert ist, überall besondere Hilfen gebucht.

 

Was … was denn … wir hängen fest im Stau.

 

Das geht nicht, das geht ganz und gar nicht ... wir müssen zur Autorenlesung!

 

"Schätzchen was ist los? Meinst du das wirklich, ganz bestimmt?

Gut, wir machen kehrt und fahren nach Hause. Na, ja - da ist es doch am schönsten. Freuen wir uns auf das nächste Jahr. Du wirst sehen und es erleben. Die da oben bekommen das in den Griff. Du wirst es erleben!!!

 Da gibt es neue Straßen und ein neues Verkehrsleitsystem. Über so ein bisschen Schnee und Eisregen oder Glatteis, davon spricht dann keiner mehr.

 

Herzliche Grüße

Harry Schmeil

 

(Autor mehrerer Bücher, die vom NOEL-Verlag verlegt wurden)

- Angst vor der Nacht I

- Angst vor der Nacht II

- Eine Reise in die Vergangenheit

- Unvergessene Heimat

- GAZELLE – ein Hundeleben

- HENNE TÜKE – Alltägliche Geschichten von früher

- KINDER – Strandgut des Krieges

- MOMO – Auf dem Weg in ein glückliches Hundeleben

(weitere Bücher in der Bearbeitung)

 

Lesung im Literatur-Café

Leipziger Buchmesse 2017

 

Ein Bericht von der Tochter der Autorin: Bärl Hickmann

 

Heinrich Heine hat einst gesagt:

Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.

 

Zwei Tage hatte Mama nicht geschlafen. Vor Mitternacht war sie am Vorbereiten. Viertel 4 stand ich auf und wir waren aufgeregt, zumal wir nie zuvor auf der Leipziger-Buchmesse waren.

Mamas Auftritt vor einem neuen Publikum.

Die Reizüberflutungen lenkten uns wohl ab, denn wir vergaßen, Flyer und Bücher auszulegen im Literaturcafe. Die Messe wählte diesen Ort für Mama, die auch als Mitwirkende im Programmheft steht. Der Verlag hatte im vergangenen Jahr weitere 68 Autoren dazu bekommen. Und Mama bekam die Ehre, eine Lesung zu halten.

Mama hatte nicht geschlafen, der Kreislauf spielte nicht mit und eine Neuralgie, die sie seit 1 1/2 Jahren heimsucht, machte es nicht einfacher. Nun muss man sagen, dass der Begriff Übermensch angebracht ist. Schmerzen sieht man manchen an. Ma bleibt bei ihrem Humor. Sie hat Zweifel. Und ist voller Eleganz und Rationalität. Kann sich sofort in die Situation hineinversetzen und sich dem Moment anpassen. Zeit besitzt eine Eigendynamik. Ist das Dualismus?

Vortragen als würde nichts sein, obwohl etwas anderes im Inneren wühlt? Zuviel ist zuvor passiert und dann diese Wende.

 

Am Tag zuvor erfuhren wir, dass es eine unüberwindbare Zeitüberschneidung gab: 10 Uhr Einlass und 10 Uhr Lesung. Zum Glück wurde alles zu Mamas Gunsten geändert. Sagte ich Literaturcafé?

Der Titel bildete den roten und passenden Background zu Mamas Stil. Von einem eigenen Café träumt Mama stets, wo alle Sinne berührt werden. Warum sollte es nicht möglich sein? Kontakte sind essentiell. Das Mikro wurde für Mama eingerichtet.

 

Ich spürte, was sich in ihrem Innersten abspielte. Jedes ihrer Regungen transportiert sich bei mir. Ich fühle was sie fühlt. Nun muss man erwähnen, dass wir auf einem Messegelände waren.

Überall hausten die verschiedensten Geräusche umher, jeder übertönte den anderen, um zu werben, auditiv anziehend zu sein und zu wirken. Stand neben Stand. Ein Zug von Menschen. Ein buntes und enges, kulturelles, orchestrales Meer aus Zuschauern, Fantasten, Autoren, Musikern und überhaupt talentierten Leuten. Das, was ausgestellt wird, besitzt hohen Wert. Doch Geschubse und zu geschwinde mobile Kräfte verlagern in die Oberfläche des Seins. Man verliert durch die hohen Besuche den Überblick und die Stände gehen leicht unter. Es erinnert dann nicht mehr an ein Pantheon der Literatur oder Olymp der Bücher-Maniker, sondern an einen Markt hektischen Treibens.

 

Mama hat es hervorragend gemeistert, und dieser Tag wird sicherlich in ihrer Erinnerung bleiben.


Messebericht

Leipziger Buchmesse 2016

Rückblick auf die Leipziger Buchmesse 2016

Eindrücke der Autorin Christina Klose

 

Vier tolle Tage im Zeichen des Buches

Wer die Möglichkeit hat, die zweitgrößte Buchmesse in Deutschland zu besuchen, wird Tage brauchen, alle Eindrücke zu verarbeiten (und seine Füße zu kühlen!) Ich bin dabei …

 

Die Messe-Eröffnung fand am Mittwoch, 16. März 2016, im Gewandhaus statt, wo auch der mit 15.000 EUR dotierte „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung“ verliehen wurde. Er ging in diesem Jahr an den deutschen Historiker Heinrich August Winkler.

Er erhielt diesen Preis für seine monumentale bis an die Gegenwart heranreichende „Geschichte des Westens“ in vier Bänden und u.a. betonte: Werte kann nur der vertreten, der sich an sie hält.

 

Ich hatte die Freude, als Autorin für die erkrankte Geschäftsleitung unseren Verlag NOEL mit ihrem Stand H311 in Halle 2 repräsentieren zu dürfen.

Als ginge ich aufs Standesamt betrat ich mit Ehrfurcht am frühen Morgen die fast noch menschenleeren Hallen. Hier und da sah ich unterschiedlichste Menschen an ihren Ständen arbeiten, noch etwas richten, ankleben, umrücken und das Produkt so zur Schau stellen, dass die Ausstellung auf Erfolg hoffen lässt. Die Geschäftsführung hatte ihren Stand an einer Ecke, und das war großartig. Viele Menschen hatten von weitem die Möglichkeit, auf unsere schön ausgestellten Bücher zu schauen und mich als Ansprechpartnerin zu sehen.

Ich war neugierig: Was würde mir in diesem Bücher-Frühling besonders auffallen?

 

Eine Lautsprecherstimme begrüßte kurz vor 10 Uhr die Aussteller aufs herzlichste, wünschte viel Erfolg – und Punkt Zehn wurden die Besucher willkommen geheißen.

Wenige Minuten später hatte ich mein erstes Gespräch. Eine gehbehinderte ältere Dame im Rollstuhl, die ein Konzept über ihr so schweres Leben geschrieben und sich bescheiden bisher nicht getraut hatte, das einem Verlag vorzustellen und dessen Meinung einzuholen. Sie sah mich erwartungsfroh an und freute sich sehr, dass ich sie auch als Autorin ansprach und ihr Mut machen konnte.

Sie strahlte, nickte und nahm gern Informationen zu unserem Verlag mit. Mit herzlichem Dank ging sie weiter und sagte etwas entschuldigend: „Man hat ja nicht mehr so viel Zeit, und ganz umsonst will ich mein Leben nicht aufgeschrieben haben!“ Recht hat sie! Vielleicht sind wir schon bald Kolleginnen!

 

In den kommenden Tagen gab es so manches Gespräch in dieser Richtung. Es war schön zu sehen, wie manche Menschen langsam, zögernd, zu unserem Stand kamen, um dann nach einem Gespräch gut aufgeklärt über die Herstellung eines Buches, die Arbeit und Leistung des Verlag als soeben geborene und bestens motivierte künftige Autoren weiterzugehen …

Viele wollten „nur mal schauen“. Aber gern doch!

 

Mancher Jugendliche kam zu mir und fragte: „Wie wird man Autor?“ oder „Kann man mit Büchern viel Geld verdienen?“ Meine Antwort war in diesem Falle immer die gleiche:

„Wenn Dinge Freude machen, bringen sie nicht immer Geld! Das Schreiben hat Priorität. Die vielen Gedanken in schriftliche Form bringen: Das macht schon Spaß! Es ist ähnlich wie in einem „normalen“ Beruf: Ist man gut, kann es sich auch finanziell lohnen.

Und wenn ein guter Verlag Ihre geistigen Ergüsse in tolles Buch verwandelt - und Sie eines Tages Ihr Werk in der Hand halten, dann ist es Glück pur!“

 

In Halle 5 befand sich die LVZ-Arena. Dort kamen Autoren, Wissenschaftler, Philosophen aus aller Welt zu Wort. Beachtung fand besonders die Tatsache, dass in vielen Teilen der Welt Autoren, Journalisten, Übersetzer, Verleger, Buchhändler bei der Ausübung ihres Berufes behindert, gefoltert, mit Gefängnis oder gar Tod bedroht werden. Zu diesem Thema hatten am Vorabend bereits die Gäste während der Eröffnungsfeier im Gewandhaus ein Zeichen mit Plakaten und der Aufschrift: „Für das Wort und für die Freiheit“ gesetzt.

Ich zitiere dazu eine Aussage des Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich:

 „Die Vielzahl der Bücher und die nicht nachlassende Anziehungskraft von Literatur ist ein Gradmesser demokratischer Reife und gesellschaftlicher Teilhabe der Bürger.“

 

Integration und Zuwanderung waren Schwerpunkte auf der Messe. Mit dem Flüchten und Ankommen beschäftigten sich etwa 60 Lesungen und Diskussionsrunden. Viele Neuerscheinungen drehen sich auch um das Thema.

Wie mir ein Taxifahrer sagte, sei die große Halle 5 bis vor kurzem von etwa 4.000 Flüchtlingen belegt gewesen, die aber bis zur Messe-Eröffnung in „ordentliche“ Unterkünfte umziehen konnten. Kleinere Verlage hatten in dieser Halle auch ihr Zuhause zugewiesen bekommen! Man konnte dort auch Christoph Hein (Glückskind mit Vater), Howard Carpendale (Das ist meine Zeit. Aus dem Leben), Karen Duve (Macht) und Sahra Wagenknecht (Reichtum ohne Gier. Wie wir uns vor dem Kapitalismus schützen) und auch Thea Dorn (mit ihrem Wissenschafts-Thriller und Sprachkunstwerk „Die Unglückseligen“) treffen.

Die Autoren entdecken ihr eigenes Leben! (wie Emanuel Carrère „Der Glaubenssucher“ oder auch Patti Smith „M Train“, die bei viel schwarzem Kaffee beschreibt, wohin ihre Gedanken fließen.)

 

Wer am Abend nicht müde war, zog in die Stadt zu „Leipzig liest“. Ob Baumarkt, Friseur oder Autohaus! Man kann überall lesen … und zuhören! Großartig ist es auch, einem neuen Krimihelden zu lauschen und dabei im Bettenhaus auf Matratzen, kuscheligen Teppichen und sonstigen gemütlichen Teilen entspannt zu liegen und zuzuhören!

 

Schade war: Manch einer musste auf den erhofften Stadtbummel verzichten, da das Hotelzimmer das Dreifache des sonst gängigen Preises verlangte … Was zu viel ist, ist zu viel!

 

Die neue Leipziger Messe fasziniert mich seit Jahren! Ich erfreue mich an den vielen jungen Leuten, die sich als Manga-Figuren verkleiden. Welche Mühe, welche Phantasie, welche Liebe zum Detail sind in einem Drachen oder in der Königin von Deutschland. Ab und zu habe ich mit einigen gesprochen, die zum Entspannen ihre Halle 1 verlassen hatten und bei uns vorbei bummelten. Fragte ich, woher sie diese großartige Verkleidung haben, war ich oft baff, wenn die Antwort kam: „Habe ich selbst gemacht!“

 

Ab und zu kam ein netter Autorenkollege und gab mir die Möglichkeit, den Stand zu verlassen und zu entspannen. Die Glashalle der Messe erstaunte mich diesmal wieder besonders. Menschenmassen vergnügten sich bei Speis und Trank und entspannten ihre müden Füße beim Genuss frischgepressten Orangensafts, einem Eis oder Bratkartoffeln mit Wiener Würstchen. Ja, für den Magen gab es da viel Leckeres zu kaufen. Ich holte mir für 2,30 EUR einen Espresso, hockte mich unter einen der vielen Bäume (unter dem Glasdach. Durch das die Sonne schien) und las die Namen derer, die in Kürze mit einem Buchpreis geehrt werden würden. In diesem Jahr war es der 74jährige Guntram Vesper, der über seinen kleinen Heimatort „Frohburg“ in Sachsen ein 1000 Seiten umfassendes Buch geschrieben und nie mit einem Preis gerechnet hatte. Als er den Blumenstrauß und großen Beifall erhielt, die Kameras der großen Medien auf ihn gerichtet waren, konnte er nur „Dankeschön“ sagen. Ich denke, ich sah ein paar Tränen!

 

Dann informierte ich mich über die Blogger! Das Wort begegnet einem nun doch öfters. Sie werden in der Literaturbranche immer wichtiger. Die Verlage haben die Hobby-Kritiker längst als Multiplikatoren entdeckt. Die Buchmesse reagierte darauf mit der ersten Bloggerkonferenz, die Blogger und Verlage zusammenbringen soll.

 

Kennen Sie „Wortakrobaten“? Na klar! Das Geschäft derer soll boomen. Sie füllen längst große Veranstaltungshallen. Jan Philipp Zymny ist der amtierende deutsche Meister! Man lernt nie aus!

 

7 von 20 Bestseller haben den Islam zum Thema. Es war gerätselt worden, was Menschen, die „Mein Kampf“ kaufen, sonst noch erwerben! Zu den Favoriten der Hitler-Leser gehört das Produkt: Bacisel-HK, Ergänzungsfuttermittel für Hunde und Katzen.

 

Die Bundesregierung war mit einem großen Stand – ganz in unserer Nähe – vertreten. Viele ergatterten eine große Tragetasche mit der Aufschrift „Von Frau Merkel“. Schade, ich habe keine bekommen … Stattdessen waren wichtige Stimmen aus Berlin da, um ihre Arbeit zu rechtfertigen.

 

So, das waren meine Eindrücke. Nun noch:

 

Messe in Zahlen:

Rund 2.250 Aussteller, 3.000 Autoren – 260.000 Besucher!

Zum 25. Mal „Leipzig liest“: An etwa 400 Orten (aus 25 Veranstaltungen vor 25 Jahren) sind inzwischen 3.000 Veranstaltungen geworden!

 

Es waren, wie oben gesagt: Vier großartige Tage in Leipzig – ich danke meinem Verlag für das Vertrauen und die Möglichkeit, so interessante Gespräche zu führen (die hoffentlich für NOEL erfolgreich sein werden).