Grassl, Daniel Kai

Feuer über Mittelerde

Erzählung, Sage, Mythos –

verschlungen und verloren, im Nebel der Zeiten.

Sich langsam aus den Tiefen des Bewusstseins mancher Menschen bahnend. Einstmals vereint – nun lange getrennt – Kampf der Welten.

Das weltlich gebundene Herz kann dich nicht mehr spüren, auch nicht die Seele träumen verlernt hat.

Zu lange falschen Propheten geglaubt, falschen Führern gedient und falsche Götter verehrt.

Das gülden Herz fast verloren.

Mittelerde: Wahrheit gewesen, zur Lüge ernannt – traumgeboren Legende geworden.

Lange haben die meisten Menschen vergessen:

Dass Glaube nicht nur Glaube ist, sondern eben BRÜCKE für alles Erdenkliche, und Fantasie vielleicht nicht einfach Fantasie, sondern manchmal Tor und Zugang zu fernen Reichen und fremden Realitäten. Irgendwann galt sie als wichtige Stärke.

Auch vergessen:

Magie: Kraft der Vorstellung, Glaubens- und Geistesbeherrschung, Emotionskontrolle und gelungene Seelenzucht.

Aus dem Nebel taucht ein Bild auf, wird deutlicher und stärker.

Eine Elfe, zart und anmutig von Gestalt, weise und erhaben.

Plötzlich wird sie von einem vergifteten Pfeil getroffen, ins Herz genau. Tief blutend geht sie zu Boden.

Der vergiftete Pfeil ist unsere Überheblichkeit und unser Unwissen, und unser dunkel gewordenes Herz.

Ein zweites Bild taucht auf: Diesmal sind es Heere schwarz-dunkelroter Flammen, die vernichtend um sich greifen.

Feuer über Mittelerde.

Die Feuer sind unser Fehlglaube, unsere Lieblosigkeit, unsere Ungerechtigkeit und Gier, unsere selbstherrliche Arroganz und unser Größenwahn. Lodern tun sie.

Hier schlechte Eigenschaft, dort Feuerbrunst, dem Höllenschlund entsprungen.

Böser dunkler Same geh nicht auf, geh nicht auf.

Irgendwann kommt Erzengel Azrael, und bringt jeden zu seinem verdienten Platz.

Möge ihn nichts aufhalten!

Und nach ihm Erzengel Michael, der große Fürst der himmlischen Heerscharen, mit der Seelenwage.

Feuer über Mittelerde, vielleicht in unser Herz gezündet.

Biete keinen Docht, damit es vielleicht doch, ein glücklich Morgen gibt.

Erwache, damit du nicht dein Leben verträumst.

Heile, denn das geht dem Heiligsein voraus.

Finde das Licht – damit du deiner wahren Heimat nicht fern bist.

Überwinde deine Dunkelheit, so bleibst du auf dem wahren Weg.

Feuer über Mittelerde:

in Deinem Herzen ist beides – das Tor zum Verderben, wie das zum Himmel.

Nun wähle, und entscheide dich klug.